Wir leben heute wieder in einer Zeit, in der sich die Zukunft alles andere als klar anfühlt. Sie gilt als nicht mehr planbar, zeigt sich kaum vielversprechend, erzeugt mehr Ängste als Hoffnung, ist nebulös, noch schlimmer: scheint ein Terrain zahlloser Unsicherheiten zu sein. Wir stehen am Scheideweg. Immer drängender und auch immer lauter werden Forderungen nach grundlegenden Veränderungen.
Doch wie sollen diese aussehen? Was für eine neue Welt wollen wir gemeinsam erschaffen? Welche anderen Welten sind überhaupt möglich? Wie wollen wir leben? Wovon träumen wir? Was wünschen wir uns? Was wollen wir aus der Vergangenheit und der Gegenwart in die Zukunft retten oder sogar neu entdecken? Was können wir von anderen Gesellschaften lernen? Wie lässt sich scheinbar Unabänderliches neu denken? Welche neuen Formen des Zusammenlebens sind überhaupt erstrebenswert? Und wie schaffen wir das? Zukunft ist somit Möglichkeit und Vision, aber auch Beobachtung der Gegenwart, Veränderung und Ungewissheit
Ein zentraler Begriff in der ganz aktuellen Diskussion um die Zukunft ist die »Transformation«.Wandel, Transformation: Das ist ein Weg in die Zukunft. Thema der Fototage sind auch solche transformativen Kräfte, die uns schon heute eine Idee von Zukunft aufzeigen. Um hier einige aktuelle Aspekte der Transformation zu nennen: Digitalität, Ökonomie, Klima, Mobilität, Arbeit, Identität, Diversität und Nachhaltigkeit – auch auf diesen Feldern denken wir uns »Zukunft«.
Das sind nur einige Fragen und Themen, mit denen sich die 13. Wiesbadener Fototage beschäftigen möchten. So schwer es auch ist, in die Zukunft zu blicken, so sehr lohnt der Versuch. Die eingereichten Arbeiten sollen vermeintliche Gewissheiten in Frage stellen, Denkanstöße bieten, Hoffnungen wecken und neue Horizonte eröffnen.
Und schließlich: Mit dem finalen Ausrufezeichen im Titel des Themas wollen wir zum Ausdruck bringen, dass es auch eine Zukunft geben kann, die alles andere als düster oder dystopisch ist: Zukunft? Welche Zukunft ? !
Die Jury mit Nicole Ahland, Andrea Diefenbach, Kim Engels, Marc Peschke, Daniel Oschatz und Jürgen Strasser hat nach langen und intensiven Austausch insgesamt 38 Foto- und Videoprojekte für die sieben Hauptausstellungen der Wiesbadener Fototage 2025 ausgewählt.
Künstler:
Verdiana Albano (Berlin)
Jürgen Altmann (Stuttgart)
Eva Bachmann (London)
Katerina Belkina (Werder Havel)
Jenny Bewer (Hamburg)
Toby Binder (München)
Kai Brüninghaus (Hamburg)
Eva Bystrianská (Jihlava)
Serghei Duve (Berlin)
Sibylle Fendt (Berlin)
Dasa Geiger (Herne)
Arez Ghaderi (Hannover)
Gosbert Gottmann (Frankfurt a.M.)
Arne Grashoff (Berlin)
Ulrike Hannemann (Berlin)
Mohammad R. Hasan (Dhaka)
Jan Richard Heinicke (Dortmund)
Pia Hertel (Köln)
Jan Hottmann (Stuttgart)
Berit Jäger (Bodenheim)
Seunggu Kim (Seoul)
Elliott Kreyenberg (Berlin)
Emile Krutulyte (Vilnius)
Ziyi Le (Hangzhou)
Melina Lehmacher (Düsseldorf)
Maartje Martisan (Amersfoort)
Laura Pannack (London)
Ele Runge (Hamburg)
Sofia Samoylova (Frankfurt a. M.)
Julius Schien (Hannover)
Falk von Traubenberg (Hamburg)
Filippo Venturi (Forli)
Gerd Waliszewski (Kiew/Berlin)
Sven Weber (Stuttgart)
Marcelina Wellmer (Berlin)
Yana Wernicke (Hochheim)
Lara Wilde (Berlin)
Paula Winkler (Berlin)
Ausstellungsorte 2025:
Aktives Museum Spiegelgasse
Frauen Museum Wiesbaden
Galerie Rubrecht Contemporary
Kunsthaus Wiesbaden
Künsstlerverein Walkmühle
Kunstverein Bellevue-Saal
SAM - Stadtmuseum am Markt